Kommunikation passiert, bevor ein Wort gesprochen wurde
Der Partner verschränkt die Arme vor der Brust und wendet sich ab. Das Kind rollt mit den Augen, die Freundin grinst dich schräg an und dein Adrenalin schießt in die Höhe, während ohne ein Wort bereits so viel gesagt wurde.
Wie kann das sein, dass wir ohne ein gesagtes Wort so viel an Informationen ausgetauscht haben?
Kommunikation findet auf den vier Ebenen statt:
1) Selbstoffenbarung
2) Beziehungsebene
3) Sachebene
4) Appell
(Quelle: Friedemann Schulz von Thun )
Nach dem Prinzip des 4-Seiten Modells. So entstehen in den meisten Fällen Missverständnisse und Konflikte. Während der eine Part auf der Sachebene spricht, versteht der Gegenpart auf der Beziehungsebene. Schon entstehen Projektionen und Fehlinterpretationen, abgeleitet aus der eigenen Wahrnehmung. Die Folge dessen sind häufig Streitereien aus Anschuldigungen und Vorwürfen?
Was tun, in solchen Situationen?
Aus meiner Sicht, Abstand gewinnen. Freiraum zwischen Reiz und Reaktion schaffen. Ist das Kommunikationsniveau erstmal auf eine unbewusste Ebene abgerutscht, lassen sich Probleme nicht auf der gleichen Ebene lösen, auf der sie entstanden sind. So macht es eher Sinn, die Kommunikation fortzuführen, wenn sich die erhitzen Gemüter wieder abgekühlt haben und beide Gesprächspartner einen neutralen Zugang zueinander haben. Die Zeit bis zum klärenden Gespräch, darf genutzt werden, um sich selbst zu reflektieren. Solltest du dir Feedback einer dritten Person einholen, stelle dir die Frage, ob du mit der Person deiner Wahl einen guten Berater zur Seite hast, oder ob es eher Sinn macht den Prozess allein zu durchleben. Hinterfrage dich selbst in Bezug auf die Situation. Es ist einfach, die Schuld, die Fehler und Defizite beim anderen zu suchen. Sei ehrlich zu dir, stelle dir die Frage, WAS dein Anteil an der Situation ist. Sind die Umstände WIRKLICH so, wie du sie in dem Moment wahrgenommen hast, oder liegt ein Schleier aus alten Glaubenssätzen, Denkweisen und Handlungen, die du aus vergangenen Erfahrungen übernommen hast über deiner Wahrnehmung?
Du stellst fest, dass du bereits zum wiederholten Male die gleichen Muster durchlebst? Dann lade ich dich herzlichst dazu ein, mich zu kontaktieren und gemeinsam machen wir eine Analyse deiner Verhaltensmuster. Mit gezielten Fragen unterstütze ich dich dabei, den für dich passenden Weg zu deiner Lösung zu finden.
Warum aber kommt es so schnell zu Konflikten und Missverständnissen?
Zum einen sind generell schonmal ALLE Menschen unterschiedlich. Mit unterschiedlichen Prägungen und Erfahrungen. Demnach auch mit unterschiedlichen Wahrnehmungen ausgestattet. Es gibt nicht DIE eine Wahrheit, vielmehr gibt es genauso viele Wahrheiten und Wahrnehmungen wie es auch Menschen gibt. Auslöser von Streitereien sind weniger die Ungleichen Ansichten und vielmehr das nicht vorhandene Verständnis und die fehlende Akzeptanz für die Meinungen und Ansichten des anderen.
Seit jeher funktionieren die Gehirne von Männern und Frauen unterschiedlich. Frauen sind emotional, Männer sind rational. Frauen wünschen sich vermehrt, dass ihnen zugehört wird, während Männer drauf bedacht sind, schnellstmöglich eine Lösung griffbereit zu haben. Männer definieren sich über schnelle, sichtbare Ergebnisse. Frauen nehmen viele Dinge schnell persönlich. Was gleich bleibt, ist dass sich beide nicht gesehen fühlen.
Welchen Einfluss hat die Kindheit auf die Prägungen der Erwachsenen?
Mir persönlich war die „Gugu Gaga“ Sprache bei meinen Kindern schon als Babys sehr suspekt.
So dachte ich, würde ich vielleicht auf den Zug der „Wau-Waus und Miaus“ mit aufsteigen. Nein, Hund blieb Hund und Katze blieb Katze, zumindest bei mir. Sehr faszinierend, war das Gesicht meines Babys, wenn die Omis gut gemeint in der Babysprache für ihn sangen und seine WORTLOSE Kommunikation drum bat, doch aufzuhören, denn sein Gesicht sprach Bände. Noch heute bin ich mir selbst dankbar, dass ich nie in Erklärungsnot geriet, um zu erklären, warum der „Wau-Wau“ plötzlich keiner mehr ist.
Prägender als die Babysprache ist dennoch das, was Erwachsene unbewusst und wiederholt in den kleinen Seelen hinterlassen. Glaubenssätze. „Das versteht er nicht“ „Dafür ist sie noch zu klein“ „Wenn du größer bist, dann….“ Gut gemeint, ist leider nicht immer gut gemacht und hinterlässt Spuren im Unterbewusstsein. Den Sinn hinter dem gesagten, vermag das Kind häufig nicht verstehen, dennoch fühlt es die energetischen Schwingungen und die Dynamik welche von den Sätzen ausgehen. So entstehen schon in den kleinen Limitierungen, die sie in ihr Erwachsenen Alter mitnehmen.
Das Ding mit dem Schreien lassen
Weinen und schreien, ist die Erste und für eine Weile auch die einzige Möglichkeit für ein Baby, sich mitzuteilen. Angefangen von „du springst aber auch für jedes bisschen“ über „man muss Babys auch mal schreien lassen“ bis hin zu zerrissenen Elternteilen, die unter dem Einfluss lauter Außenstimmen nicht auf ihr Bauchgefühl hören ist die Bandbreite dessen was mit richtig und falsch bewertet wird riesig groß. Aus meiner Sicht empfiehlt es sich immer, auf das eigene Gefühl zu hören. Tatsächlich kann man einem Baby nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Kein Baby schreit aus Berechnung, weil es seine Mitmenschen ärgern möchte, es sucht eine Möglichkeit Aufmerksamkeit zu erfahren. Dauert es sehr lange, bis reagiert wird oder wird gar nicht reagiert, erfährt das Baby bereits Ablehnung, die sich im Verlauf der Jahre immer wieder zeigen kann.
Du möchtest ein guter Kommunikator sein?
Sehr viele Menschen, reden viel, gerne und am liebsten über sich selbst. Oftmals wird zugehört, um zu antworten und nicht um zu verstehen. Wir hören was der andere gesagt hat, aber nicht unbedingt das, was er gemeint hat.
Eine gute Kommunikation macht aus, dem anderen gute Fragen zu stellen. Sich wirklich für die Antwort interessieren und auch zu erkennen, was zwischen den Zeilen steht.